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Verflechtung

by Zeitlos Überdauert

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1.
Weißes Pferd im Morgenschleier Sanfte Schritte auf weichem Moos Feucht-würzige Luft. Früher Ritt durch alten Forst Heute nahm sie andre Wege Warum scheint der Wald so fremd? Nebel in den Baumkronen Morgentau auf Flechten und Farnen Ungewiss und trügerisch der Pfad. Ein Vogel flieht hinauf Glitzernde Strahlen Glühender Dunst Umhüllen ihren Leib. Sinkende Schwaden, freie Sicht Eine Festung über den Kronen Gewachsen die Mauern Mit Schluchten und Zinnen. Ein Horn erschallt Der Atem stockt Der Schimmel scharrt die Hufe.
2.
Rauhe Männer, martialisch anmutend Sie tragen schwere Waffen Mit Ruß bemalte Gesichter Die Bärte rot und lang. Aus allen Winkeln Schreiten sie herbei Ihre Augen bohrend Fragende Blicke. Umkreist von Kriegern Die Stimmen jedoch sanft Besuch, gar königlich Die Weissagung des Alten. Austausch edler Gesten Anmut und Ehre Sitte kennt der wilde Stamm. Hölzerne Stiegen im klammen Fels Es tropft aus allen Ritzen Über leuchtende Flechten. Das Geleit führt sie hinauf Über Tausend Stufen Rege Arbeit, wenig Worte Auf allen Etagen. Ringsum ein Wehrgang Hämmern und Klopfen Die einen tragen Holz Andere ihre Bögen. Kühn der Blick Ein sanftes Lächeln Kleidung rot getränkt Fest umgriffen Das erlegte Tier. Wer ist der eilig Wilde? Kiefern, Birken krumm Klammern sich am Rande Heide säumt die Wege Oben weht der Wind. Höher als der Turm daheim Ragt der Fels im Blättermeer Über allen andern Graten. Träge Wolken in den Tälern Der Himmel nur ein graues Tuch Der Tag schlich fort Es dämmert und wird kühl. Diese eine Brücke noch Führt zur hintren Klause Wo der Weise wartet.
3.
Vom Jagdzug im Wald Die Beute auf der Schulter Heimkehr zum Fels Am Speer erkaltetes Blut. Über Leitern und Stege Hoch auf das Plateau Führen tausend Treppen. Junge Beine Schnelle Schritte Kraftvoll und kühn. Bloß nicht rasten Es pocht das Herz Es schmerzt die Brust. In der Hast fast überrannt Edle Anmut, fremde Schöne Verzeih' mir meinen Übermut. So weich die Knie Tapfrer Jäger Schneller Läufer Diese Begegnung Was hat sie zu bedeuten? Kann nicht warten Nicht mehr denken Oben zünden schon die Feuer. Wie sie strahlte Wie sie glänzte Antlitz liebster Wärme. Gewagter Blick Nur noch ein Mal Er sieht nach unten Wo sie schreitet Im Geleit.
4.
Das Jagdfest 02:38
Die Flammen lodern Hoch auf dem Felsen Funken sprühen Sternenklare, dunkle Nacht. Hörner schallen, klirren Füllen sich mit süßem Trank Heiterkeit und lose Zunge Tanz im lock'ren Gewand. Nüchtern der Stammesführer Wasser für den Weisen Der Appetit versagt Trotz der üppig Speisen. Über frohem Volke Braut sich dunkles Los.
5.
Dein Wald, der Fels Dies seltsame Reich So fern, so nah Unergründlicher Zauber. Komm mit mir Zurück ins Schloß Zum edlen König Zweifel Geplagten Der die Tochter misst. Vater wird es dulden Liegt ihm doch viel An meinem Wohl. Liebste, ich führe uns Noch in dieser Nacht Im letzten Glimmen Ich kenne die Wege Verworrne, Verzweigte Schon oft gewagt Das Reich der Deinen Zu Erkunden, Auszuspähn Nie hielt's mich dort Sieh' der Mond, er weiß: Mein Leben und Wirken Hat eine neue Bedeutung.
6.
Ein Jahr vergangen Am Königshof Kultur und Frieden. Rang erworben Sohn des Waldes Vortrefflich' Jäger Gunst des Vaters Ward ihm zuteil. Schmucke Roben Aus feinstem Garn Weißer Marmorboden. Schwerer Leuchter Strahlend Glanz Aus Tausend Kerzen. Warme Schwere Süßlich rot Sinne wie benommen. Zarte Finger Saiten schwingen Lieblich Klang Und Hochgenuß. Sittlich Spiel Und doch Verlangen Zähmend, fordernd Nah zu sein.
7.
Das Imperium 05:04
Der Stamm ahnte Der Weise wusste Ebenso der König Von drohend' Unheil Jenseits der Grenzen. Eiserne Bauten Wie Grabmale Auf den Trümmern Einst Glorreicher. Nicht mit Schwertern Nicht mit Bögen Nicht mit Blut Erstrittenes Land. Rußige Türme Schwelende Feuer Braune Flüsse Der Himmel rot. Nichts Grünes wächst Keine Quelle fließt Auf versiegelter Erde Wandelnder Wahn. Das Licht der Sterne Botschaft am Gestirn Verborgen im Schleier Nebel im Geiste.
8.
Abschied 02:14
Kann nicht warten Bis man mich bittet Tief stehe ich In des Königs Schuld. Keinem fehlts an Mut Fern fortzugehen Ungeseh'n zu reiten Jedoch ist mein Talent. Nur als Späher Nicht als Krieger Reit' ich aus Hinter die Grenzen. Einen Mond nur Wirst du warten Meine Reise Dienst am Reich. Unsrer beider Bund Geduldet am Hofe Noch nicht besiegelt Des Königs Segen. Was bleibt mir Außer Hoffen, Bangen Gewiss, einen Feigling Hätt' ich nie gewählt. Düstrer Geschichten Erinnere ich mich Aus Vaters Munde Als Mutter ging. Sie schlagen nicht tot Heben nicht das Schwert Entführung, Verlockung Schwacher Wille. Bleib dir treu Mein Zeitloser Wer solls vollbringen Wenn nicht du. Mit dem Wald im Blut Nebelzauber auch Deine liebe Frau Glaubt an Dich.
9.
Hufen fliegen Haare wehen Hurtig Reise Hastig Ritt. Windig Rauschen Schnaubend Roß Wilde Wirbel Warmes Laub. Wandernd Wolken Wallend Watte Wogend Wellen Weite Welten. Fliehend Erde Fordernd Reise Vage Wege Ewig' Weite. Stumme Zunge Zagend Stimme Scharfe Augen Stierend Schauen. Euphorisch Eifer Reifer Recke Reger Reiter Edlem Zwecke. Antlitz Fremder Freudig Empfang Würzig Speise Scharfer Trank. Komische Klänge Choraler Gesang Fangende Enge Kosmischer Bann.
10.
Zahlreich Menschen Ziellos Masse Zirkusaffen Müde, matt. Ruhe nirgends Niemals Schweigen Räder rollen Schwarzer Rauch. Glühend Schein Gelber Dunst Schergen, dunkel Düstres Schauen. Leben satt Leeres Siechen Matte Schalen Saft versiegt. Vergnügend Fülle Falsche Fragen Schwelend Süchte Sehnsucht schwer. Körper, Spiele Scherbenhöhle Reibungsrot Und Wutverbrannt.
11.
Winterlied 03:21
Schwarzgespinste Schneegestöber Ewig Grau Der Aschehimmel. Weiß verweht Vergang'ne Wege Eis'ge Spuren Winterzeit. Hinterm Fenster Kühler Hallen Heimlich Flehen Heiße Tränen. Gedanken zittern Zage Zuversicht Versage nicht Mein Herz. Hoffnungschimmer Glimmend Sterne Glänzend Schweif Ferner Gestirne. Helle Boten Heilig Bünde Bitte, eilet Bringet Kunde.
12.
Fahles Licht Flutet Saal Fenster frostig Eiskristalle. Wintersonne Weiche Strahlen Frisches Strömen Ferner Winde. Rückkehr raunend Hauchend Ahnung Reges Atmen Himmelssprache. Frühgesänge Kahler Sträucher Federkleider Freudig Winken. Lieblich Lieder Schneekönig Sang Zuspruch zwitschernd Zierlich Zaungast.

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released October 18, 2017

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Zeitlos Überdauert SN, Germany

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